Samstagabende können impertinenter nicht sein. Entweder lockt die wallende Lockenpracht Thomas Gottschalk Pseudo-Stars aufs „Wetten, dass … ?“-Sofa, Günther Jauch zockt um ein paar Millionen in seiner „5 Millionen SKL Show“ oder eben Stefan Raab gibt mal wieder die Hölle auf Erden frei. „Schlag den Raab“ heißt das Prinzip dann – was nicht bedeutet, dass jenes „schlagen“ auf den Zuschauer übergibt. Der wird dann meistens nur mit Langeweile bestraft.
Schöner als die mittlerweile siebte Ausgabe des grenzdebil blödeligen Machwerks der Fernsehunterhaltung, war und ist allerwenigstens eine Zusammenfassung darüber. Da stehen im Schmöker der „Süddeutschen“ fast elitär literarische Ergüsse gegenüber, tanzen Limerick und Sonett, innerer Monolog und Kommentar, Kinderlied und Fabel, Hexameter und Haiku. Manchmal wirkt das auch bizarr, aber immerhin: Literatur als Hohelied auf die morbide Fernsehlandschaft.