Archiv für Februar 2007

Kinostarts vom 01.03.07

Brücke nach Terabithia

In der Werbekampagne zum neuen Werk der „Die Chroniken von Narnia“-Macher wird „Die Brücke nach Terabithia“, basierend auf dem beliebten Kinderbuch von Katherine Paterson, gemeinhin als „Fantasiefilm“ ausgeschrieben, erwartungsgemäß müsste er also mit einem gewissen Narnia-Touch versehen sein. Das im Grunde allerdings nur 15 Minuten in der Zauberwelt stattfinden, ist ein großer Witz, der dem Film kaum Vorteile bereiten sollte. Der Zuschauer wird schlicht irregeführt, im Übrigen ohne ersichtlichen Grund, da Gabor Csupo einen durchaus anständigen Familienfilm schafft, der zudem mit erwartungsvollen Hauptdarstellern auftrumpft.

Junebug

Zwei Jahre auf den Release eines kleinen Independent-Films (den man tatsächlich noch so bezeichnen darf) zu warten, bei dem sich sogar herausstellt, dass er mit unglaublich wenigen Kopien startet (in ganz München in einem einzigen Kino), ist ärgerlich. Es ist kaum notwendig zu erwähnen welch einfaches Stück Zelluloid einem weiten Publikum hier entgeht, hätte es denn die Möglichkeit ihn zu begutachten. In solchen Fällen hilft nur eins: entweder wäre man vor zwei Jahren nach Amiland geflogen, oder hätte die DVD bestellt. Aus England, Amerika, Hongkong, who cares. Das Spielfilmdebüt des amerikanischen Regisseurs Phil Morrison mit Oscarnominierung Amy Adams sollte man aber in jedem Fall sehen.

Weitere Neustarts

  • Fast Food Nation
  • The Good German
  • The Hitcher
  • Olé
  • Sein und Haben
  • Smokin’ Aces

Trailer: Jindabyne

Australien 2006
Start: xx.xx.07

Jindabyne

Regie: Ray Lawrence
Drehbuch: Raymond Carver, Beatrix Christian
Darsteller: Laura Linney, Gabriel Byrne, Chris Haywood, John Howard, Simon Stone

Jindabyne, dieser ungewöhnliche Name ist der einer Ortschaft in Australien, einem kleinen Städtchen im Südosten der Insel. Es ist eines dieser Fischerdörfer, mit ruhiger Berglage und wunderschönem Ausblick, ein gänzlich gewöhnlicher Fleck. Bis Stewart (Gabriel Byrne) beim alljährlichen Angelausflug die Leiche einer Frau im Wasser treibend auffindet, doch diesen Fund erst Tags darauf meldet.

Trailer: http://www.apple.com/trailers/sony/jindabyne/trailer/

Videos für Schlafnasen

Es soll ebenfalls Filmfans gegeben haben, die nicht heute Morgen vor der Klotze hockten. Damit sie auch etwas von einer hochtrockenen Show mitbekommen gibt es nachfolgend einige Clips, kurze Einblicke in die besten Momente sind des Weiteren auf Oscar.com zu bestaunen. Viel verpasst hat man nicht, an Ellen DeGeneres lag es trotz allem nicht. Eine Straffung der Kategorien wäre nach langer Zeit bitter nötig.

Al Gore und Leonardo DiCaprio versuchen witzig zu sein

Eine aufgelöste Jennifer Hudson und ihr schmalziger Dank an Gott

Kreischkonzert der Dreamgirls

Vergesst den Cappuccino, ein Hippie reicht

Wie grausam es doch ist Komödiant zu sein

Ein kleiner Mann mit langerwartenden Triumph

Das waren die Oscars 2007

Demnächst werde ich mir „Dumme Sau“ aufs Zepter meiner Oscar-Tipps schreiben. Blödheit muss bestraft werden. Es ist schon sehr merkwürdig, wenn in so ziemlich jeder Kategorie, die nicht richtig ist, auf einmal der angegebene Überraschungsgewinner übereinstimmt. Feigheit muss bestraft werden, das ist nur gerecht. 15 richtige Tipps kann ich verbuchen, und das ist beileibe eine der miesesten Abrechnungen in meinen ganzen fünf Oscarjahren. Nächstes Jahr wird alles besser …

Bester Film

  • Gewinner: The Departed
  • Getippt: The Departed (Überraschung: The Queen)
  • Presenter: Jack Nicholson, Diane Keaton

Bester Hauptdarsteller

  • Gewinner: Forest Whitaker – The Last King of Scotland
  • Getippt: Forest Whitaker – The Last King of Scotland (Überraschung: Peter O’Toole – Venus)
  • Presenter: Reese Witherspoon

Beste Hauptdarstellerin

  • Gewinner: Helen Mirren – The Queen
  • Getippt: Helen Mirren – The Queen (Überraschung: Judi Dench – Notes on a Scandal)
  • Presenter: Phillip Seymour Hoffmann

Bester Nebendarsteller

  • Gewinner: Alan Arkin – Little Miss Sunshine
  • Getippt: Eddie Murphy – Dreamgirls (Überraschung: Alan Arkin – Little Miss Sunshine)
  • Presenter: Rachel Weisz

Beste Nebendarstellerin

  • Gewinner: Jennifer Hudson – Dreamgirls
  • Getippt: Jennifer Hudson – Dreamgirls (Überraschung: Abigail Breslin – Little Miss Sunshine)
  • Presenter: George Clooney

Beste Regie

  • Gewinner: Martin Scorsese – The Departed
  • Getippt: Martin Scorsese – The Departed (Überraschung: Clint Eastwood – Letters from Iwo Jima)
  • Presenter: Coppola, Lucas, Spielberg

Beste Kamera

  • Gewinner: Pan’s Labyrinth
  • Getippt: The Children of Men (Überraschung: Pan’s Labyrinth)
  • Presenter: Gwyneth Paltrow

Bestes Original-Drehbuch

  • Gewinner: Little Miss Sunshine
  • Getippt: Little Miss Sunshine (Überraschung: The Queen)
  • Presenter: Tobey Maguire, Kirsten Dunst

Bestes Adaptiertes Drehbuch

  • Gewinner: The Departed
  • Getippt: The Departed (Überraschung: Little Children)
  • Presenter: Tom Hanks, Helen Mirren

Beste Ausstattung

  • Gewinner: Pan’s Labyrinth
  • Getippt: Pan’s Labyrinth (Überraschung: Pan’s Labyrinth)
  • Presenter: Nicole Kidman, Daniel Craig

Beste Kostüme

  • Gewinner: Marie Antoinette
  • Getippt: Dreamgirls (Überraschung: The Queen)
  • Presenter: Emily Blunt, Anne Hathaway

Beste Maske

  • Gewinner: Pan’s Labyrinth
  • Getippt: Pan’s Labyrinth (Überraschung: Apocalypto)
  • Presenter: Will Ferrell, John C. Reilly, Jack Black

Bester Ton

  • Gewinner: Dreamgirls
  • Getippt: Dreamgirls (Überraschung: Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest)
  • Presenter: Jessica Biel

Beste Toneffekte

  • Gewinner: Letters from Iwo Jima
  • Getippt: Letters from Iwo Jima (Überraschung: Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest)
  • Presenter: Greg Kinnear, Steve Carell

Beste Filmmusik

  • Gewinner: Babel
  • Getippt: The Queen (Überraschung: Pan’s Labyrinth)
  • Presenter: Hugh Jackman, Penelope Cruz

Beste Titelmusik

  • Gewinner: „I Need to Wake Up“ – An Inconvenient Truth
  • Getippt: „Listen“ – Dreamgirls (Überraschung: „I Need to Wake Up“ – An Inconvenient Truth)
  • Presenter: John Travolta, Queen Latifah

Bester Schnitt

  • Gewinner: The Departed
  • Getippt: Babel (Überraschung: United 93)
  • Presenter: Kate Winslet

Beste Visuelle Effekte

  • Gewinner: Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest
  • Getippt: Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest (Überraschung: Superman Returns)
  • Presenter: Naomi Watts, Robert Downey Jr.

Bester Animationsfilm

  • Gewinner: Happy Feet
  • Getippt: Cars (Überraschung: Happy Feet)
  • Presenter: Cameron Diaz

Bester Animierter Kurzfilm

  • Gewinner: The Danish Poet
  • Getippt: The Little Matchgirl (Überraschung: Lifted)
  • Presenter: Jaden Smith, Abigail Breslin

Bester Realkurzfilm

  • Gewinner: West Bank Story
  • Getippt: West Bank Story (Überraschung: Binta and the Great Idea)
  • Presenter: Jaden Smith, Abigail Breslin

Bester Dokumentarfilm

  • Gewinner: An Inconvenient Truth
  • Getippt: An Inconvenient Truth (Überraschung: -)
  • Presenter: Jerry Seinfeld

Bester Dokumentar-Kurzfilm

  • Gewinner: The Blood of Yingzhou District
  • Getippt: The Blood of Yingzhou District (Überraschung: Two Hands)
  • Presenter: Gael Garcia Bernal, Eva Green

Bester Fremdsprachiger Film

  • Gewinner: The Lives of Others
  • Getippt: Pan’s Labyrinth (Überraschung: The Lives of Others)
  • Presenter: Clive Owen, Cate Blanchett

Unlive Oscar-Blogging

Den großen Stress der ständigen Aktualisierung erspare ich mir. Live auf jeden Fall. Mitgeschrieben wurde trotzdem fleißig. Irrelevantes, Skurriles, Witziges. Manchmal wirkt es nachher einfach besser. Und mal ehrlich, wer um die Uhrzeit noch wach ist, schaut doch in jedem Fall das Filmfest gleich live an.

01:14 – And the Pre-Pre-Pre-Show begins. Prosieben Küken Annemarie Warnkross darf dieses Jahr unsinniges erzählen, fast vermute ich schlechter als Anke Engelke beim letzten Jahr. Überbrückt wurde die Zeit mit „Million Dollar Baby“ und „Das Schweigen der Lämmer“, jetzt kommt es zum Countdown.

01:17 – Oh, mein Gott, Favoritenbestimmung. Sollte das nicht spätestens ein paar Tage vorher schon passiert sein? Also, first of all, „Bester Film“-Mischmasch.

01:20 – Bekommt sie „des ausländischen Films“ noch über die Lippen? Fehlen nur noch die Kärtchen. Das Leben der Anderen wird natürlich in Amerika hoch gelobt. Naja, nichts Neues. Von Donnersmark spricht von einer „Auszeichnung fürs Land“, die er leider nicht erhält.

01:22 – “Wie kommt es zum Oscar?“, lautet die unheilvolle Einstimmung zu einem Trickfilm, der mich stark an Berufsschulzeiten erinnert. Diesen Schwachsinn wollte ich in meinem Leben nie wieder sehen, die Blödheit, die man von Zuschauern voraussetzt ebenfalls nicht.

01:25 – „Da müssen wir uns gedulden“. Schätzelein, hast du Ahnung? Denn wenn ja, so schaust du wirklich nicht aus.

01:29 – Sind das alles nette Typen, Wahnsinn. Hauptdarsteller treten jetzt an. Von was hat Elmar Biebl abgelesen?

01:32 – Sie erinnert mich immer mehr an Gülcan. Im Übrigen, ich trete bis zum Red-Carpet ab, diese 15 Minuten waren zuviel.

01:36 – Ach, roter Teppich schon?

01:37 – Von Donnersmark ist ein unwirklicher Riese.

01:44 – Helen Mirren links von Gätjen. Sieht sie wieder bezaubernd aus, in ihrem Glitzeroutfit. Präzise, sollte später bei ihrer Dankesrede nicht anders sein.

01:48-02:00 – Adriana Barraza, Ryan Gosling, eine nervöse Celine Dion, erwähnt wurde Jennifer Lopez (sprich noch schneller, dann versteht dich keiner mehr), die einen Dreamgirls-Song performt, Peter O’Toole, Meryl Streep als Chinesen-Hippie von Prada, Queen Latifah spricht Deutsch (präsentiert „Bester Song“ mit John Travolta), Clive Owen, Cate Blanchett, Martin Scorsese (ein kleiner Mann, der heute gewinnt), Forester Whitaker und Clint Eastwood.

02:00 – Die Red-Carpet-Show on ABC wird aber wirklich ausgelassen und entspannt nebenbei geschaut.