Kritik: Inside Llewyn Davis

Kinostart: 05.12.2013

Regie: Ethan Coen, Joel Coen
Drehbuch: Joel Coen, Ethan Coen
Darsteller: Oscar Isaac, Carey Mulligan, Justin Timberlake, Ethan Phillips, Robin Bartlett, Max Casella, Jerry Grayson, Jeanine Serralles, Adam Driver, Stark Sands
Laufzeit: 105 Minuten
Verleih: STUDIOCANAL GmbH Filmverleih

8/10 Punkte

Kritik: Es mag ein Film sein, der leicht zu durchschauen scheint, den wir flüchtig mögen, aber schwerlich lieben können. Doch lassen wir ihn einmal in unser Herz ein, dann bleibt er dort, er verweilt und schmiegt seine sanften Katzenpfoten an unsere Ohren. Die mächtigsten Geschichten waren schon immer jene, denen man ihre Größe nicht anmerkt. Sie beherrschen uns einfach, uns und unsere Gedanken, hinein in den Alltag. Am Ende sind wir ganz bei uns. Wir sind angekommen. Ob wir nun Erfolg haben oder nicht: Es spielt keine Rolle mehr.
Wir hoffen, Llewyn Davis möge mehr bedeuten, als ein heimat- und obdachloser Musiker mit einer Gitarre und einer Katze. Wie einem alten Freund wünschen wir uns, er möge unseren Rat annehmen, wenn er doch nur zuhören würde. Und wie einem alten Freund, wünschen wir ihm nur das Beste.

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Kritik: The Act of Killing

Kinostart: 14.11.2013

Regie: Joshua Oppenheimer
Darsteller: Haji Anif, Syamsul Arifin, Sakhyan Asmara, Anwars Congo, Jusuf Kalla, Herman Koto, Haji Marzuki, Safit Pardede, Ibrahim Sinik, Soaduon Siregar
Laufzeit: 115 Minuten
Budget: 1.000.000 $
Verleih: Neue Visionen

9/10 Punkte

Kritik: Nicht nur offenbart „The Act of Killing“ unangenehme Wahrheiten über die Natur der menschlichen Psyche und ihre Fähigkeit Akte voller Bosheit zu rechtfertigen, sondern zeigt zudem wie formbar Geschichte und Vergangenheit sind – doch Fiktion immer neu erfinden. Schließlich waren die CIA und die Regierung der Vereinigten Staaten direkt in die Hinrichtungen verwickelt, und westliche Führer unterstützten weiterhin Diktator Suharto. Niemand wird jemals für diesen Genozid zur Verantwortung gezogen, keine Gerechtigkeit jemals den Familien und Freunden der Getöteten zuteilwerden. Die letzten Szenen dieser erstaunlichen Dokumentation wirken ebenso erleuchtend wie mysteriös. Sie wenden die Kamera auf uns selbst. Eine Ohrfeige erwischt uns, als wir uns erinnern, in welcher Welt sinnloser Grausamkeit und Ungleichheit wir leben.

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Kritik: Promised Land

Kinostart: 13.06.2013

Regie: Gus Van Sant
Drehbuch: John Krasinski, Matt Damon
Darsteller: Matt Damon, Benjamin Sheeler, Terry Kinney, Carla Bianco, Joe Coyle, Hal Holbrook, Dorothy Silver, Frances McDormand, Titus Welliver, Lexi Cowan
Laufzeit: 106 Minuten
Budget: 15.000.000 $
Verleih: Universal Pictures International Germany GmbH

5/10 Punkte

Kritik: Der schlaftrunkene Schaum an der Oberfläche hält „Promised Land“ allerdings von einer subtil gezielten Exkursion in die wirklichen Spannungen um das Thema Fracking ab und drangsaliert das amerikanische Hinterland lieber mittels permanent wehender Sternenbanner. Fern einer Diskussion oder einer zumindest annähernd differenzierten Grundlage kollidieren lediglich die vermeintlichen Extremisten untereinander und weniger die Landinhaber. Das wirklich Menschliche – der Gedanke vom möglichen Ruin, der die Bauern umgibt und in Entscheidungen wirft, die nicht ihre eigenen sind – gerät ins Hintertreffen, er schwindet in der drögen und entsättigten Farbskala Van Sants und dem breiigen Drehbuch. Denn der Gutmensch wagt das Gewand eines Mephistos nicht, sondern flüchtet gen Finale in seine eigene Irreführung. Obgleich er in dieser höchst sympathisch ist.

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Kritik: Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll

Kinostart: 03.10.2013

Regie: Steven Soderbergh
Drehbuch: Richard LaGravenese, Scott Thorson
Darsteller: Michael Douglas, Matt Damon, Scott Bakula, Eric Zuckerman, Eddie Jemison, Randy Lowell, Tom Roach, Shamus Cooley, John Smutny, Jane Morris, Garrett M. Brown
Laufzeit: 118 Minuten
Verleih: DCM Film Distribution GmbH

7/10 Punkte

Kritik: „Liberace“ glorifiziert nicht etwa das Leben eines absoluten Superstars, sondern er beweist, dass Menschen am Ende des Tages eben nur Menschen sind. Ohne viel Romantik und Kitsch – ganz abgesehen von den Schauplätzen, Kostümen und Requisiten – zeigt der Film den gemeinen Beziehungsalltag eines jeden Paares. Der Film zeigt, wie sich Alter, Prestige und die jeweiligen ökonomischen Unterschiede beider Partner negativ auf eine Beziehung auswirken können. Er lehrt uns, dass wir unseren Partnern gegenüber kompromissbereiter sein sollten, um nicht eines Tages aufzuwachen und auf ein Feld von Trümmern blicken zu müssen.

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Kritik: Gravity

Kinostart: 03.10.2013

Regie: Alfonso Cuarón
Drehbuch: Alfonso Cuarón, Jonás Cuarón
Darsteller: Sandra Bullock, George Clooney, Ed Harris, Orto Ignatiussen, Paul Sharma, Amy Warren, Basher Savage
Laufzeit: 90 Minuten
Budget: 80.000.000 $
Verleih: Warner Bros. Pictures Germany

8/10 Punkte

Kritik: Eigentlich ist die Stille hier eine Symphonie der Katastrophe. Denn filmische Stille bedeutet nicht nur in „Gravity“: Leere, Tod, Vergessen. Sie kommt einher mit Nichtexistenz, nicht, weil die Existenz schon ausgelöscht wurde, sondern schlicht nicht möglich ist.
Die plakative Formel, niemand höre einen im Weltall schreien, reichert Cuarón in den Kompositionen Lubezkis an und übergibt sie an Price. Niemals seit vielen Melodramen im Universum klingen unsere Herzen gen Ende heller und kraftvoller. Vielleicht sogar gebärt „Gravity“ Film nicht um des Erzählens willen, sondern des Sehens, des Hörens und Fühlens. Er schärft unsere Sinne.

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